Locations

 

In dieser Rubrik erzähle ich Euch, wo man als Transmensch ausgehen kann und was Euch dort erwartet.

 

Wo kann ich hingehen? "Tranny-freundliche" Locations

Grundsätzlich kann man eigentlich alles unternehmen, das seht Ihr ja auch an meinen Fotos. Doch es gibt eben Orte, die für Transgender besonders geeignet sind. Darunter fallen einige Clubs, aber auch beispielsweise ganz normale Lokale, Freizeiteinrichtungen oder Parks. Das ist keine allgemeingültige und vollständige Auflistung, nur eben Plätze, die ich kenne und wo ich mich wohl fühle. Auch hier freue ich mich über Ergänzungen meiner Leser. Aber nochmals, wenn man sich halbwegs benimmt ist man im Prinzip (fast) überall willkommen, doch das gilt ja nicht nur für Trannies...

Wenn Ihr das Leben "en femme" mal so richtig auskosten möchtet dann ist Gran Canaria eine sehr gute Adresse dafür. Ich besuchte die Insel bisher zehn Mal und war stets komplett in der weiblichen Form unterwegs. Es gab nirgends irgendwelche Probleme mit meiner Erscheinung und so sind meine Vorschläge auch nur ein Auszug der Möglichkeiten, die Gran Canaria bietet.

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Überall

Dampferfahrten:  Keine spezielle "Tranny-Location", klar, aber eins von vielen Beispielen, was man in der weiblichen Form alles unternehmen kann. Das Foto ist ja der Beweis. Es geht eben so gut wie alles. Gibt es etwas Besonderes zu beachten? Nun, eigentlich nicht. Benehmt und kleidet Euch so wie Ihr Euch wohl fühlt und je unauffälliger man ist, desto weniger hat man schräge Blicke zu befürchten. Eine dezent gekleidete Frau hat an Bord keine Probleme, selbst wenn es nicht wirklich eine Frau ist... Denkt aber daran, je nach Witterungslage und Tour kann es auf dem Wasser etwas frischer als an Land sein. Ein superkurzer Flattermini kann da möglicherweise ungewollte Einblicke bieten. Auch extreme High-Heels sollte man vermeiden. Sonnencreme und eine leichte Jacke sind im Bordgepäck sehr hilfreich.

Volksfeste: Ein weiterer Vorschlag. Warum nicht mal "en femme" eine Kirmes besuchen? Auch das ist unproblematisch möglich. Zieht am besten etwas Bequemes an, mit dem Ihr auch in irgendwelchen Fahrgeschäften nicht in peinliche Situationen kommt. Von alkoholisierten Männergruppen sollte man sich fernhalten, da könnte dann schon eher mal ein blöder Spruch fallen. Aber keine Panik, in den allermeisten Fällen kann man völlig unbehelligt seiner Wege gehen und richtig viel Spaß haben. Sinngemäß gilt das auch für Weihnachtsmärkte, Straßenfeste, Konzerte und und und...

Restaurants: Auch Trannys haben ab und zu mal Hunger oder Durst. Es spricht absolut nichts dagegen, ein Restaurant oder Lokal aufzusuchen. Noch nie habe ich dabei negative Erfahrungen gemacht, immer wurde ich freundlich bedient. Wo man seinen Appetit stillt bleibt einem natürlich selbst überlassen. Nur sollte man sein Outfit und Styling der Umgebung angemessen wählen. Ein 5 Sterne-Restaurant setzt ein anderes Auftreten voraus als ein Gartenlokal, ohne das jetzt werten zu wollen. Over- oder Underdressed in einer Lokalität zu erscheinen, da fühlt man sich nicht wirklich wohl und dann schauen die Gäste auch zwei- oder dreimal hin. Ich denke, das sollte man vermeiden. Aber wenn Aussehen und Ambiente zusammenpassen hat man sicher eine schöne und problemlose Zeit und der Hunger ist nebenbei auch gestillt.

Shoppen: Welche Frau tut das nicht gern? Warum soll es bei Trans-Frauen dann anders sein? Es ist schon ein großer Unterschied, ob man sich seine Klamotten aus dem Internet bestellt oder sie im Laden anprobiert. Wobei man allerdings doch eher eine Umkleide-Kabine aufsuchen sollte; ein Striptease mitten im Geschäft kommt vielleicht nicht immer gut an… Ansonsten ist es aber unkompliziert. Sucht Euch etwas Hübsches aus, probiert es an und wenn es passt und gefällt, dann kauft es einfach. Hört sich leicht an und ist es auch, wenn die erste Hemmschwelle überwunden ist.  Schaut Euch erstmal im Store um, damit Ihr Euch an die Umgebung gewöhnen könnt und verhaltet Euch so normal wie möglich. Dann gibt es weder im Laden noch in der Umkleide oder an der Kasse Probleme. Versucht es einfach mal. Ich bin sicher, Ihr werdet viel Freude beim Einkaufen haben.

Minigolf: Warum soll man als Transfrau nicht auch mal sportlich sein? Eine Minigolf-Partie ist da eine gute Gelegenheit. Besonders in einer Gruppe macht das richtig viel Spaß und meist kann man fremden Spielern recht gut aus dem Weg gehen, wenn es nicht ganz so voll ist. Dazu spielt man ja meist bei schönem Wetter und kann dabei gleich seine Sommeroutfits ausführen. Auch hier sollte man auf bequeme Kleidung und nicht allzu kurze Röcke achten, aber das sollte eh klar sein. Ansonsten ist es den Platzbetreibern höchstwahrscheinlich völlig egal, in welcher Aufmachung Ihr den Schläger schwingt, so war es jedenfalls immer bei meinen Spielrunden und das wird bei Euch sicher nicht anders sein.

Zoo: Eine gute Idee wäre auch der Besuch eines Tierparks. Ein Ausflug dorthin lohnt sich immer, und besonders für Anfänger bietet er einige Vorteile. Die Gelände sind weitläufig und normalerweise nicht überlaufen. Man kann schnell ruhigere Wege wählen, wenn man sich gerade etwas unsicher fühlt. Ideal ist es für Neulinge wochentags ausserhalb der Ferienzeiten. Toiletten sind in der Regel ausreichend vorhanden, so dass man nicht in einer Schlange mit den Bio-Frauen steht und an den Erfrischungsstationen herrscht dann auch kein Gedränge. Ihr findet jede Menge schöner Fotomotive, wo Ihr Euch mit Euren hübschen Outfits knipsen könnt. Tiere kommen sowieso immer gut an und vielleicht könnt Ihr Eure Partnerin für einen Spaziergang durch die Gehege begeistern.

Parks: Gerade für die ersten Ausflüge bietet sich ein gepflegtes Parkgelände an. Es ist meist nicht überlaufen, so dass man sich nicht so ganz wie auf dem Präsentierteller fühlt. Nebenbei stehen in den Parks oft Denkmäler, Springbrunnen oder was auch immer, die sich wunderbar als Hintergrund für Eure ersten Frauen-Fotos anbieten. Bei einem Spaziergang kann man viel entdecken und langsam an Selbstsicherheit gewinnen. Nehmt aber bitte nicht die allerhöchsten High-Heels dazu, die könnt ihr ja mitnehmen und die Schuhe für ein Bild wechseln, wenn die Treter unbedingt verewigt werden sollen. Allerdings sollte man Parks und sonstige finstere und übersichtliche Ecken in der Dunkelheit meiden, aber das versteht sich eigentlich von selbst.

Badeseen: Der Besuch eines Freibades ist für Trans-Frauen zu normalen Zeiten oft problematisch. Trotzdem brauchen sie nicht auf den Badespaß im Bikini verzichten. Fahrt einfach an den nächsten See oder Fluß. Wenn Ihr noch nicht so ganz selbstsicher seid sucht Euch eine etwas abgelegene Bademöglichkeit. Dort könnt Ihr auch ungestört für Bikini-Fotos posieren. Es spart übrigens viel Zeit und Nerven, wenn Ihr solche Badestellen schon vor Euren geplanten Trip auskundschaftet. Falls Ihr Silikon-Einlagen für Eure Oberweite benutzt achtet darauf, dass sie gut haften und einen guten Halt im Oberteil haben. Es ist ziemlich peinlich, wenn sich die Titties selbständig machen und davon schwimmen... Alternativ gehen auch Bikinis mit festen Körbchen, bei denen Ihr fürs Schwimmen auch mal auf Einlagen verzichten könnt, so wie ich es auf dem nebenstehenden Bild gemacht habe.


Berlin

Bar Voyage: Schon seit vielen Jahren ist die unweit des Nollendorfplatzes gelegene Bar Heimat der regelmäßig stattfindenden TransSisters-Treffen, jeweils am 2. und letzten Freitag im Monat. Sie sind eine ideale Anlaufstelle für jeden, der sich für Transmenschen interessiert und dort trifft sich ein großer Teil der Berliner Trans-Szene. Es ist egal in welcher Form Du dort aufschlägst, jeder ist willkommen und Neulinge werden immer nett aufgenommen. Du kannst dort jede Menge Ratschläge und Hilfe bekommen, aber auch einfach nur nett quatschen. Auch ausserhalb der Treffen ist man als Transgender dort gern gesehen und es ist gar nicht mal so unwahrscheinlich, dass Dir bei einem Besuch die eine oder andere "Schwester" über den Weg läuft... Im Sommer ist der große Aussenbereich sehr beliebt, aber auch in den etwas plüschigen Innenräumen ist es gemütlich.

Insomnia: Wenn Dir nach Party in einem erotischen Ambiente ist, dann wäre das Insomnia keine schlechte Wahl. Der Club liegt direkt an der U-Bahn Station Alt-Tempelhof. Parklätze sind wie meist in Berlin nicht einfach zu finden, aber mit einem kleinen Fußweg doch meist auffindbar. Im Innenraum erwartet Euch eine Bar, eine große Tanzfläche und mehrere kleine Nischen, dazu Sitz-und Liegegelegenheiten (die nicht wirklich zum Schlafen gedacht sind...), Naßbereich und Massageliege. Heiß her geht es oft auf der großen Empore mit zahlreichen Spielwiesen, die jedoch meist erst im Verlauf der Party geöffnet wird. Bei bestimmten Parties kann man sich zusätzlich noch im SM-Keller austoben. Dein Outfit kann hier gern etwas extravaganter sein und Transgender sind dort nichts Ungewöhnliches. Aber Achtung: Es herrscht Foto-Verbot und Handys, Kameras (und auch Waffen...) müssen an der Garderobe abgegeben werden. Dann steht aber einer wilden Partynacht nichts mehr im Wege.

Incognito: Das Lokal in Citynähe war früher der Anlaufpunkt der TransSisters, damals firmierte es allerdings noch unter dem Namen "Together" und hatte andere Betreiber. Im Sommer kann man auch draussen sitzen, aber das Leben tobt eher im Innenraum, je nach Veranstaltung kann man Comedians, Sängern oder anderen Künstlern zuschauen. Oder einfach nur tanzen und Leute kennenlernen, so wie auf der 80er-Party, auf der nebenstehendes Foto entstanden ist. Es sind zwar meist nicht mehr so viele Transmenschen wie zu den Zeiten der TransSisters vor Ort, aber wenn, dann wird man genauso zuvorkommend wie die anderen Gäste behandelt. Man ist absolut kein Exot, denn die meisten Besucher sind selbst in irgendeiner Art queer. Schaut einfach mal im Internet auf der Homepage des "Incognito", da findet Ihr bestimmt einen spannnenden Event für Euch.

Möchtegern: Mann, was habe ich in dem Club in der Leibnizstraße für heiße Nächte erlebt... Das zeigt schon, dass Trannies dort keine Probleme haben. Sie werden einfach als Frau behandelt, was nicht in jedem Club selbstverständlich ist. Der Laden ist nicht sehr groß, hat aber neben der Bar auch einen separaten und gemütlichen Raucherraum und im hinteren Bereich einige Spielgelegenheiten und Separées. Der untere Bereich ist leider den Brandschutzvorschriften zum Opfer gefallen. Wenn man will und einen oder mehrere passende Partner findet kann man da schon eine Menge Spaß haben. Das ist oftmals gar nicht so schwer. Meist sind auch viele Pärchen zugegen und hin und wieder finden selbst Solo-Frauen den Weg in den Club. Die Atmosphäre ist swingertypisch locker und fast etwas familiär, denn der Club besteht schon seit rund 20 Jahren und hat dementsprechend viele Stammgäste. Das Outfit? Na, sexy sollte es schon sein. Die Straßenklamotten kann man bequem und sicher in den Schließfächern verstauen.

Oldtimer: Ja, ein wenig ist der Name auch Programm. Ganz junge Hüpfer findet man in der Kneipe in der Nähe des KaDeWe eher selten. Dafür findet man für Berliner Verhältnisse recht gut einen Parkplatz und kann dann zwischen dem nett gestalteten Aussenbereich und dem Barraum wählen oder auch pendeln. Das Publikum besteht überwiegend aus Herren der Generation 40+, was ja nicht unbedingt schlecht sein muß. Viele davon sind homo- oder bisexuell, was andererseits bedeutet, dass Frauen ausgenommen höflich behandelt werden, egal ob es Bio-Girls oder "Nachgemachte" sind. Dadurch ergeben sich oft nette Unterhaltungen und ab und zu sogar ein kleiner Flirt. Selbst im Garten ist es trotz der City-Nähe nicht sonderlich laut, man kann sich also gut verständigen. Wenn man eh schon in der City-West unterwegs ist lohnt es sich bestimmt, dort mal vorbei zu schauen.

Quälgeist: Auch hier ist der Name nicht zufällig gewählt worden. Hier wird SM praktiziert, mal mehr, mal weniger hart. Das hängt immer von den jeweiligen Spielpartnern und ihren Bedürfnissen ab Im Gegensatz zu den kommerziellen Clubs werden die Räumlichkeiten von einem Verein unterhalten. Diese befinden sich in der Lankwitzer Straße in Tempelhof in einem Gewerbehof. Das ist alles andere als eine Partymeile, hat aber den Vorteil, dass Parkplätze leicht zu finden sind. Der Laden selbst ist auf dem Gelände nicht ganz so einfach zu finden. Das Foto entstand übrigens im Aufgang zum Club, dort selbst ist fotografieren verboten. Der Eintritt ist moderat und es gibt ausreichend Umkleidemöglichkeiten. Neben der Bar und einem Raucheraum befinden sich in der riesigen Halle nahezu alle denkbaren Geräte für diese Spielart. Transgender sind willkommen, wenn nicht gerade eine Veranstaltung stattfindet, die sich ausschließlich an schwule oder lesbische Menschen richtet. Also vor einem Besuch am besten in den Veranstaltungskalender des Quälgeist schauen.

BDSM-Lounge: Ein weiterer Club aus der SM-Szene. Er befindet sich in Neukölln in der Kirchhofstraße. Parkplätze? Na ja, nicht einfach, aber machbar. Der Club ist deutlich kleiner als das Quälgeist, aber nett gemacht. Im angrenzenden Laden findet man eine große Auswahl an SM-Zubehör und gelegentlich finden auch Weihnachts- oder Flohmärkte speziell für die Freunde der härteren Gangart statt. Dafür wird dann auch ein Teil des Hofes genutzt. Diese Märkte sind meist gut besucht und man bekommt auch als Tranny schnell Kontakt.

Loretta am Wannsee: Das Loretta ist fast schon eine Institution in Berlin. Im großen Biergarten hat man einen tollen Blick auf den Wannsee und kann sich an der Selbstbedienungstheke mit leckerem Essen und Getränken versorgen. Das Publikum ist bunt gemischt, vom Touri bis zum Ur-Berliner ist jede Coleur vertreten. Transmenschen sind eher eine Seltenheit, aber das macht nichts, denn man wird dort so akzeptiert wie man ist. Ich war schon oft als "Frau" dort zu Gast und nie gab es anzügliche Blicke oder blöde Bemerkungen. Für einen Ausflug ins Grüne ist das also keine schlechte Adresse und man kann ihn gut mit einem Spaziergang am Wasser verbinden. Parken kann man dort übrigens richtig gut.

Zollpackhof: Für den Zollpackhof gilt im Prinzip das Gleiche wie für das Loretta. Er liegt vis-a-vis vom Kanzleramt und bei schönem Wetter kann man wunderbar draussen sitzen und auf die Spree schauen. Die angrenzenden Uferpromenaden und Parks laden zu einem Spaziergang ein und bieten nebenbei oft tolle Fotomotive. Leider wurde der gegenüber liegende Parkplatz inzwischen geschlossen und in den umliegenden Straßen muß man für das Parken bezahlen. Etwas weiter weg sind freie Parkplätze. Wenn man die nutzen möchte hat man allerdings einen Fußweg von rund 15 Minuten zu bewältigen, kommt aber dabei an einigen Sehenswürdigkeiten vorbei.

Club Culture Houze: Dieser Club darf in dieser Aufstellung nicht fehlen, denn aktuell ist er wohl der einzige, der auch spezielle Trans-Veranstaltungen im Programm hat. So veranstaltete meine Trans-Freundin Zoe dort regelmäßig ihren Salon und die Flint-Parties sind ebenfalls sehr für Transgender geeignet. "Change your Gender", "Trans&Friends" usw.; für Transmenschen und deren Freunde wird wahnsinnig viel angeboten. Auch die Möglichkeiten in den Räumen sind vielfältig. Kuschelecken und Liegewiesen findet man genauso wie Käfige, SM-Geräte und Liebesschaukeln. Eine Bar gibt es natürlich auch und das Umkleiden ist auch kein Problem. Das Culture Houze liegt gegenüber dem Görlitzer Park in der Görlitzer Straße in Kreuzberg. Parkplätze? Am besten selbst mitbringen, aber mit etwas Glück findet man einen. Auf jeden Fall ein empfehlenswerter Club, in dem Ihr Euch wirklich ausleben könnt

Sonntagsclub: Der Sonntagsclub ist kein Club wie die anderen  in dieser Aufstellung, sondern ein Verein, der sich vorwiegend um die Belange queerer Menschen kümmert. Die Veranstaltungen sind vielfältig, Konzerte, Diskussionen, Comedy und Parties und das keineswegs nur sonntags. Dazu werden Beratungen und Gespräche angeboten, gerade auch für Trans und deren Angehörigen und für Menschen, die Probleme mit ihrem "Anderssein" haben ist das eine wirklich gute Adresse. Hier findet Ihr auf jeden Fall Verständnis und Gleichgesinnte und niemand wird Euch wegen Eurer Veranlagung verurteilen. Der Verein hat eigene Räumlichkeiten in der Greifenhagener Straße in Prenzlauer Berg. Dort erlebte ich übrigens meine allererste Party als "Julia", nur einen Tag nach meinem ersten Ausflug überhaupt als Frau. Da wurde auch dieses Foto im Sonntagsclub gemacht. Mann, war ich damals noch jung...

Böse Buben: Keine Angst, so böse sind die Buben gar nicht. Meist sind sie sogar sehr nett, allerdings bleiben sie auch meist unter sich in ihrem Vereinsanwesen am Sachsendamm. Es ist nämlich keine kommerzielle Einrichtung, sondern wird wie gesagt  von einem Verein homosexueller Männer betrieben. Daher richten sich die meisten der Veranstaltungen an dieses Klientel und da sind Frauen – welcher Art auch immer – nicht wirklich auf der richtigen Party. Doch hin und wieder gibt es mit dem „Zwinger-Club“ ein Event, bei dem jeder willkommen ist. Und wenn man auf erotische Parties steht, dann sollte man sich das nicht entgehen lassen. Denn der Club bietet viel. Neben der Bar und einem gemütlichen Aufenthaltsbereich gibt es zwei weitere Etagen, die mit den unterschiedlichsten Geräten ausgestattet sind. Ein Raum ist für Klinik-Spiele eingerichtet, ein Anderer verfügt über einen Käfig usw. Andreaskreuz und Spielwiesen sind genauso vorhanden wie Dusch- und Sanitärmöglichkeiten. Das Partyoutfit verschließt man in den Spinden im Eingangsbereich, zu denen man einen Schlüssel bekommt und somit jederzeit an seine Sachen heran kommt. Wenn die richtigen Gäste da sind oder man mit spielfreudiger Begleitung erscheint, dann hat man dort alle Voraussetzungen für einen aufregenden Abend…

Prinzenbad: Normalerweise gehören Freibäder zu den etwas schwierigeren Terrains für Transgender. In Umkleidekabinen und Toiletten kann es da schon mal zu Irritationen kommen. Deshalb wurde die "Queer Summer Splash" ins Leben gerufen. Zu dieser speziellen Veranstaltung kann jeder so erscheinen wie er oder sie sich fühlt. Als Trans im Bikini, ja, da geht es. Dazu gibt es ein buntes Programm, Live-Musik und Stände von queeren Organisationen. Solltet Ihr Euch nicht entgehen lassen, wenn die "QSS" auf dem Programm steht. So ein Tag im Schwimmbad ist schon etwas Besonderes.


Dresden

Carte Blanche: Zur Anfangszeit meiner "Julia-Laufbahn" war ich öfter im wunderschönen "Elbflorenz". Jetzt komme ich leider nur noch selten in diese Gegend und somit kann ich zur aktuellen Szene wenig sagen. Nach meiner Erinnerung gibt es speziell in der Neustadt eine recht aktive Tranny-Gemeinde und auch das Travestie-Theater "Carte Blanche" (wo dieses Bild entstand) existiert immer noch. Die Vorstellung war absolut sehenswert; es war so ein bißchen wie "Mary & Gordy". Ich war damals echt beeindruckt und mein weibliches Auftreten passte sehr gut in diesen Rahmen. In Dresden habe ich mich immer wohl gefühlt und nie unangenehme Erlebnisse gehabt.


Gran Canaria

Klamotte: Aufmerksamen Betrachtern meiner Seite wird vielleicht aufgefallen sein, dass relativ viele Bilder in dieser Kneipe aufgenommen wurden, so auch das Bild auf der Startseite. Und das hat seinen Grund. Die "Klamotte" im Keller der CITA gehört zu meinen absoluten Lieblingslocations auf Gran Canaria. Maria und Abi sind Deutsche, leben aber schon seit über 30 Jahren auf der Insel und haben den Laden ungefähr genauso lange. Warum sie sich über einen so langen Zeitraum halten konnten merkt man schnell, wenn man das Lokal betritt. Jeder wird wie ein alter Freund begrüßt und man fühlt sich sofort willkommen. Das gilt auch und besonders für Transen, denn beide finden Transgender toll. Früher gab es wohl sogar mal Travestie-Shows. Die Gäste sind international, es kann also nichts schaden, ein wenig englisch sprechen zu können. Aber es finden sich auch genug deutschsprachige Kontakte. Maria hat ein ganz besonderes Gespür dafür, wer mit wem kann und bringt die Leute auf eine sehr charmante und unaufdringliche Art ins Gespräch. Wenn man genug gequasselt hat kann man sich auf der kleinen Tanzfläche näherkommen oder es sich auf der etwas versteckt liegenden Couch gemütlich machen. Ganz ehrlich, einen langweiligen Abend habe ich dort noch nie erlebt... Oft schauen Pärchen vor oder nach einem Swingerclub-Besuch rein; das Klientel ist eben in der Hinsicht eher aufgeschlossen. Gerade wenn Ihr allein auf der Insel seid, dort findet Ihr mit Sicherheit Anschluß. Und sollte der zu mehr führen, der Club "Fun4All" ist gleich nebenan und da kann man dann wirklich "fun" haben...

Pirates: Bevor es weiter in die Clubs oder Shows geht oder um einfach nur einen netten Abend zu verbringen, im Pirates ist man immer gut aufgehoben. Wenn man ebenerdig im Yumbo unterwegs ist kommt man zwangsläufig an dieser Bar vorbei. Man sitzt entweder direkt am Fußweg oder etwas weiter im Inneren der Bar, von wo man aber auch einen guten Überblick hat und wo es nicht ganz so zugig ist. Denn die Abende auf Gran Canaria können in den Wintermonaten schon recht kühl sein. Und der Blick lohnt sich wirklich. Das Yumbo-Center hat speziell in den Abendstunden stets eine ausgelassene, aber immer friedliche Stimmung. Es fühlt sich einfach nach Party und Urlaub an. Die Getränkekarte des "Pirates" ist vielfältig, auch leckere Cocktails kann man bekommen. Mein Lebensmensch schwärmt heute noch von ihrem Cider. Das alles zu Preisen, die einem wirklich nicht die Tränen in die Augen treiben. Die Bedienungen sind locker und freundlich und viele sind selbst queer. Transen sind ihnen also weder fremd noch haben sie da irgendwelche Vorbehalte. Für uns gehörten Abstecher ins "Pirates" immer zum Urlaubsprogramm und Ihr würdet es auch nicht bereuen.

Dunes & Tunes: Eine weitere richtig gute Adresse zum Ausgehen ist das "Dunes&Tunes" im Shopping- und Partycenter Annexo II, das nur ca 50 vom Meer entfernt liegt. Da kann es dann am Abend schon etwas frisch werden. Doch das "Dunes&Tunes" hat auch schon am Nachmittag geöffnet, dann kann man auch im Minikleidchen der Musik zuhören. Die gibt es am Nachmittag und am Abend, und zwar live und richtig gut. Die Jungs spielen gängige Hits und sorgen damit für richtig Stimmung. Oft wird sogar auf der Straße getanzt. Wir haben da schon so tolle Zeiten erlebt und auch wenn es keine typische Tranny-Location ist, man trifft überraschend oft welche. Ich kann mich noch an einen Abend erinnern, wo eine Transfrau von ein paar Bio-Mädels regelrecht umgarnt wurde. Wer weiß, vielleicht passiert Euch das auch? Oder die Party mit den skandinavischen Girls, die alles anbaggerten, was nicht bei 3 auf den Bäumen war. Ihr merkt, ich bin ein Fan dieses Pubs, schon wegen des leckeren irischen Biers...

Funny Boys: Wenn Ihr mal wirklich tolle Transgirls sehen wollt dann gönnt Euch einen Besuch der Showclubs im Yumbo-Center. Davon gibt es einige. Besonders viele sind in der Passage unter dem Minigolf-Platz angesiedelt, so zum Beispiel "Terrys Show Bar" oder eben die "Funny Boys", die hier stellvertretend für die Travestie-Shows stehen. Der Eintritt ist soweit ich weiß überall frei und auch die Getränkekosten halten sich in einem sehr angenehmen Rahmen. Die Darbietungen beginnen am späten Abend, teiweise erst um Mitternacht. Jeder der Künstlerinnen schlüpft während der Show in unterschiedliche Kostüme, die oft richtig sexy sind und trägt im Play-Back Lieder vor oder führt einen Comedy-Sketch auf. Etwas ungünstig fand ich bei den "Funny Boys", dass die Moderation nur in spanisch erfolgte. Man bekam aber trotzdem mit was ablief und es geht ja vor allem um die Vorführung  an sich. Sich als Transmensch so eine Show reinzuziehen ist überhaupt kein Problem. Aber werdet bitte nicht neidisch, wenn Ihr die Klasse-Frauen auf der Bühne seht...

Terry´s Show Bar: Ähnlich wie bei den Funny Boys treten dort Trans-Frauen auf, die zum Playback und teilweise sogar live singen. Die Show fängt eine Stunde früher an als bei der Konkurrenz in der gleichen Etage, also um 23:00. Man kann aber sich auch später dort einfinden. Die Mädels sehen durchweg klasse aus und machen richtig Stimmung. Meist werden zuerst spanische Songs interpretiert, weil viele Enheimische unter den Gästen sind, später dann internationale Hits, bei denen dann auch die Touristen richtig mitgehen. Ansonsten ist das Publikum sehr gemischt, aber immer angenehm. Schwule oder lesbische Pärchen trifft man da genauso wie „normale“ Urlauber und auch Transgender sind gar nicht so selten. Es ist auch völlig egal, denn jeder wird so akzeptiert wie er ist und gleichermaßen freundlich behandelt. Wer will, kann tanzen oder einfach nur den Mädels zuschauen. Der Eintritt ist wie auch bei den Funny Boys frei und die Getränkepreise sind absolut okay. Am besten, Ihr schaut Euch beide Shows an und macht Euch selbst ein Bild. Nach meiner Meinung ist es bei Terry etwas weniger glamourös, dafür aber authentischer, aber beide sind absolut sehenswert. Wenn Ihr im Yumbo-Center seid solltet Ihr einen Besuch unbedingt einplanen.

Swingerclub 2x2: Auf Gran Canaria gibt es jede Menge Swingerclubs. Ich kenne einige und und bei keinem war mein "Tranny-Sein" ein Hindernis. Wobei ich allerdings die reinen Männerclubs ausnehmen muß, da kommt man auch als Kerl in weiblicher Aufmachung nicht hinein. Das 2x2 befindet sich im Center "La Sandia", so ungefähr zwischen dem Yumbo und der Cita gelegen. Gleich nebenan ist die "Bude 4", die von einer deutschen Dame gemanagt wird und in der heiße Erotik-Shows laufen. Man kann da genauso wie in den allermeisten anderen Clubs und eben auch im 2x2 getrost als "Frau" auftauchen. Dort kommt man vom Eingang direkt in den großen Barraum mit Sitzgruppen und einer Tanzfläche. Umziehen kann man sich auch und die Sachen im abschließbaren Spind verstauen. Der große Raucherraum bietet ebenfalls gute Kontaktmöglichkeiten; dort ist auch dieses Foto entstanden. Sollte das Kennenlernen intensiviert werden hat man dazu reichlich Gelegenheiten. Kleine und größere Spielwiesen, teilweise sogar abschließbar, Glory Hole, eine SM-Ecke und wer will kann sich auf der gepolsterten Liegefläche eines ausrangierten Ford Fiesta vergnügen.

Yumbo-Center: Das ist schlicht und einfach der Hot-Spot für alle queeren Menschen auf Gran Canaria. Schwul, lesbisch, trans oder was auch immer, alles trifft sich hier. Natürlich auch ganz "normale" Urlauber, doch von denen stört sich niemand daran, wenn man eben anders ist. Homophobie habe ich dort noch nie erlebt. Wenn Ihr als Transfrau das erste Mal auf der Insel seit und mit dem Ausgehen noch nicht so viel Routine habt ist das ein sehr guter Platz, um Sicherheit zu bekommen. Tagsüber ist es ein für die Kanaren typisches "Centro Commercial" mit Souvenir- und Klamottenläden und Restaurants, doch am Abend ist es Partymeile, und da entfaltet das Yumbo einen ganz eigenen Zauber. Clubs, Bars und Discotheken öffnen und es gibt wahnsinnig viel zu erleben. Okay, manche Läden sind nur Männern vorbehalten, da kommt man als Transfrau nicht hinein, doch einige haben eine Aussengastronomie, wo man GoGo-Tänzern zuschauen kann und auch in der weiblichen Form sein Getränk bekommt. Beschreiben kann man nicht wirklich alles, erlebt es am besten selbst...

Cita: Mit diesem "Centro Commercial" verbindet mich eine ganz besondere Beziehung, denn dorthin führte mich mein allererster Weg bei meiner Gran Canaria-Premiere. Mein gemieteter Ferienbungalow lag gleich gegenüber. Die Cita erstreckt sich auf mehrere Etagen. Im Erdgeschoß sind neben Restaurants und Supermärkten auch coole Klamottenläden, Schmuckgeschäfte und Parfümerien. In der oberen Etage befinden sich viele Kneipen, die von Deutschen geführt werden, darunter auch das recht bekannte "Golden Moments". Da sitzen Abend für Abend deutsche Touristen, schauen Fußball und lassen sich vollaufen. In einer dieser Kneipen war ich mal mit einem Pärchen verabredet und gönnte mir den Spaß, in High-Heels und superknappen, roten Minirock durch das Viertel zu stolzieren. Besonders den männlichen Touris sind fast die Augen rausgefallen... Gut, da gehört schon etwas Selbstbewusstsein dazu, aber es war lustig. Im Keller stößt man - wenn man den richtigen Eingang nimmt - gleich auf "meine" Klamotte und das Fun4All. Es gibt im Untergeschoß noch weitere Clubs und Bordelle, doch viele Läden stehen leer und es kann speziell im hinteren Bereich des Kellers schon ein wenig gruselig wirken. Auch wenn die Cita ein wenig in die Jahre gekommen ist; ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle.

La Sandia: Deutlich kleiner als Yumbo und Cita ist das Shopping-Center La Sandia. Trotzdem sollte man es auf dem Plan haben. Denn es bietet auf relativ kleiner Fläche doch ziemlich viel. Zuerst ist da der "Dino"-Supermarkt zu nennen, in dem man sich zu recht günstigen Preisen versorgen kann. Direkt darüber hat man einen großen Souvenir- und Klamottenladen. Der bietet wirklich eine gute Auswahl, hat eine attraktive Preisgestaltung und das Schöne, die Preise stehen an der Ware. Es gibt also kein Feilschen wie es oft im Annexo II oder in San Agustin der Fall ist. Man kann sich in aller Ruhe umsehen und anprobieren. Essen kann man prima im "Chez Luigi" und frische Brötchen oder auch ein komplettes Frühstück bekommt man in der Bäckerei im Untergeschoß, die zwischen der Erotikbar "Bude 4" und dem Swingerclub "2x2" liegt. Diese beiden Läden öffnen erst abends und wurden weiter oben bereits ausführlicher erwähnt. Also alles da, alles drin...

Anexo II: Neben dem Yumbo-Center ist dieses Centro Commercial inzwischen fast schon meine Lieblingslocation. Warum? Nun, zum einen liegt es direkt am Strand, was bei den anderen Zentren nicht der Fall ist. Nach einem Ausflug ans Meer kann man dort gleich ein wenig bummeln, etwas essen oder auf einen Drink einkehren. Es gibt jede Menge gute und meist auch recht preiswerte Lokale und den meisten ist gemeinsam, dass sie einen traumhaften Blick auf Dünen und Atlantik bieten. Hat man sich dort gestärkt bietet sich eine Shopping-Tour durch die gut sortierten Bekleidungs- und Souvenirläden an. Ein hübsches Strandkleid oder einen Bikini findet man da mit Sicherheit. Wer auf Live-Musik steht ist im Anexo auch gut aufgehoben. Neben meinen Lieblingspub „Dunes&Tunes“ wird nahezu jeder Musik-Geschmack befriedigt. Ob Rock im etwas abseits gelegen „Hard Rock-Café“, Schlager und Oldies im „Ciao Ciao“ oder das Café Mozart, in dem allerdings eher selten Klassik zu hören ist, sondern je nach Künstler Rock oder Schlager. Live-Musik gibt es schon am frühen Nachmittag, auch ein Unterschied zu den anderen C. C., wo es meist erst am späten Abend richtig losgeht. Die Geschäfte schliessen meist gegen 22:00, aber die Musik und die Parties gehen bis in die Nacht. Und wenn man mal kurz dem Trubel entgehen möchte, bis zum Meer sind es nur ein paar Meter. Dort ist es ruhig und man hört nur das Wellenrauschen. Dazu noch ein Blick in den sternenklaren Nachthimmel und der Tag ist perfekt.

Cocodilo Park: Nein, das ist kein Schreibfehler. Dieser Tierpark wird wirklich so geschrieben und ihn möchte ich Euch als Tierfreak ganz besonders ans Herz legen. Die Anreise zum in der Nähe von Arinaga gelegenen Gehege geht ganz einfach, denn es fahren Bus-Shuttles von mehren Stellen in Maspalomas los. Am besten einen der überall ausliegenden Flyer besorgen und sich die günstigste Station aussuchen. Nach ca 45 Minuten Fahrt erreicht man sein Ziel. Bei meinem letzten Besuch kostete der Eintritt rund 10 €, Shuttle inclusive. Und es lohnt sich wirklich. Es sind nicht nur Krokodile in mehreren Anlagen zu bewundern, sondern Vögel, Affen, Tiger und noch noch viel Getier mehr. Auch ein Lama, mit dem ich mal eine unangenehme Begegnung hatte... Idealerweise schließt man sich der Führung an, die in spanisch, englisch und deutsch moderiert wird und in dessen Verlauf man nicht nur viele Tiere streicheln und bei einer Krokodilfütterung zuschauen kann, sondern auch viel über den Cocodilo Park erfährt. Er entstand, weil man sich um Tiere aus illegaler oder schlechter Haltung kümmern wollte und das allein ist schon ein Grund, diese Einrichtung zu unterstützen.  Die Tour durch das hübsch angelegte Gelände dauert ca 3 Stunden und es bleibt auch noch Zeit, sich im Park-Restaurant zu stärken. Dann geht es pünktlich mit dem Shuttle-Bus wieder zurück zum Ausgangsort und man hat nicht nur etwas Schönes erlebt, sondern auch den Tieren geholfen. Das alles als Transfrau mitmachen? Ja, klar, das stört dort weder Mensch noch Tier.

Gran Karting: Habt Ihr Lust mal ein paar richtig schnelle Runden zu drehen? Bei Gran Karting in Bahia Feliz - ca 15 Autominuten von Playa Del Ingles entfernt - könnt Ihr das tun, auch wenn Ihr als Frau unterwegs seit. Bei der Anmeldung gibt man einen Namen an, den man frei wählen kann. Ein Ausweis wird nicht verlangt. Helme kann man ausleihen und man hat die Wahl zwischen Karts in drei Leistungsstufen. Aber schon die Schwächsten gehen mit ihren 9 PS recht gut ab. Wenn Ihr noch nie gefahren seid ist man damit auch ziemlich flott unterwegs. Die Bahn ist sehr sicher, denn auf ihr werden auch professionelle Wettbewerbe ausgetragen. Ich bin dort praktisch in jedem Urlaub gefahren, stets als "Julia" und kam oft nach dem "Rennen" mit meinen Konkurrenten bei einer Cola im Rennbistro ins Gespräch. Niemand hat sich dabei an meiner vielleicht nicht ganz alltäglichen Erscheinung gestört.

Hangar 37: Wer auf Waffen und Military-Szenarien steht sollte dem Hangar 27 unbedingt einen Besuch abstatten. Schließlich handelt es sich um eine der schönsten Paintball-Anlagen Europas mit 10.000 Quadratmetern. Wer dort mitspielen will braucht allerdings eine Gruppe, was wegen der Sprachbarriere vermutlich nicht ganz einfach wird. Aber man kann vom etwas höher gelegenen Bistro oder vom Aussichtsturm sehr gut zuschauen und das Gelände bietet wirklich viel. Ausrangierte Militärfahrzeuge bis hin zum Panzer und einem Flugzeug-Cockpit, Unterstände und eine mit Büschen durchsetzte Spielfläche wirken sehr authentisch, dazu die Player, die in Militäruniformen mit ihren Softair-MGs durch die Gegend streichen. Übrigens finden sich oft auch weibliche „Soldaten“ unter den Mitspielern. Die Profis haben natürlich ihre eigenen Waffen, aber man kann sie sich auch leihen. Dazu gibt es einen „Laser Combat-Raum“, wo man mit Laser-„Waffen“ schießt und eine Shooting-Gallery, ein Schießstand, auf dem man verschiedene Schwierigkeitsgrade wählen kann. Dafür braucht man keine Mitspieler. Im großen Shop kann man sich umsehen und das Ticket für die jeweiligen Spiele buchen. Den besuche ich gerne, wenn mich die Sehnsucht nach dem eigenen Waffenschrank zuhause packt… als Trans-Frau habe ich dort auch schon geschossen und gute Unterhaltungen mit anderen Spielern gehabt. Schaut einfach mal rein und probiert es selbst aus.

Sioux City: So sicher bin ich mir gar nicht, ob es das Westerndorf zwischen San Agustin und Bahia Feliz noch gibt. In den Medien wird von wirtschaftlichen Schwierigkeiten berichtet und bei meinem letzten Abstecher im Jahr 2023 sah es auch nicht gerade belebt aus. Es wäre schade, wenn diese Attraktion schließen müsste, denn es ist wirklich spannend dort. In einer authentisch nachgebauten Wildwest-Kulisse findet man alles, was man dazu gehört. Häuser mit zeitgenössischer Einrichtung, ein Gefängnis und natürlich auch einen Saloon. Dort gibt es nicht nur zu essen und zu trinken, nein, man kann sich da sogar duellieren. Mit echten Revolvern, die allerdings nur mit Platzpatronen bestückt sind. Man kommt also auf jeden Fall lebend aus so einem Duell raus. Dazu eine Show mit Messerwerfern, allerdings ohne Publikums-Beteiligung. Bei einem Rundgang über das Gelände findet man immer wieder spannende Dinge. Sei es das Guns-Museum (in dem ich mich als Waffen-Fan stundenlang aufhalten könnte….), eine Farm mit Streicheltieren oder ein Friedhof. Ich kann mich noch an eine Grabschrift erinnern. Das Alter der Verstorbenen war mit 102 Jahren angegeben und darunter die Inschrift „The good die young“… Also Humor haben die schon. Nachmittags gibt es eine wirklich sehenswerte Vorführung mit Banküberfall, Indianern und tollen Stunts. Sollte das Sioux-City geöffnet haben, dann gönnt Euch einen Besuch, auch wenn der Eintritt mit gut 20 € nicht gerade billig ist. Ein richtiges Western-Outfit braucht ihr dazu nicht, aber es schadet nichts, sich ein wenig in dem Stil zu kleiden. Wie auch immer, einen interessanten Tag werdet Ihr auf jeden Fall dort erleben.

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